Mehr Projektinfos: The Table

The Table: Making Of

Für den Planungsstart ist unserer Erfahrung nach der beste Zeitpunkt die frühe Phase, in der es noch keine Mietfläche gibt. Zu diesem Zeitpunkt können wir aus den Ideen unserer AuftraggeberInnen die räumlichen Anforderungen entwickeln: Wie groß müssen Gastraum und Küche sein? Wieviel Fläche wird für Nebenräume benötigt? Wie ist der Bedarf an Haustechnik? Wie sollte das Raumgefühl sein, die Raumhöhe, Belichtung und Raumgeometrie? Parallel dazu sehen wir uns Mietflächen an und überlegen, inwieweit sie diese Anforderungen erfüllen.



Auch mit Kevin Fehling haben wir mehrere Flächen besichtigt, die schon allein in ihrer Größe sehr unterschiedlich waren. Für die Favoriten haben wir einfache Grundrisse gezeichnet, in denen es vor allem um Gastraum und Küche ging. Dadurch schieden die kleineren Flächen aus, weil es zu wenig Reserven für Personalräume, Küchennebenflächen und Technik gab und die schmale Raumbreite nicht geeignet war für die bereits vorhandene Idee des geschwungenen Tisches.

Die stark mäandernde Tischform haben wir für den letztendlich gewählten Raum entworfen. Das Ergebnis dieser Planung entschied die Frage der Mietfläche: Der Tisch passte nicht nur gut in den Grundriss, sondern es war auch ein reizvoller Kontrast zur kantigen Geometrie des vorhandenen Raums zu erwarten. Auch funktional war diese Variante die beste: durch die geschwungene Tischform konnte eine kompakte Küche mit kurzen Wegen für Köche und Servicepersonal verwirklicht werden, und sogar die Küchennebenflächen konnten in kurzer Entfernung angeordnet werden.

Der Tisch wächst!

Um die Form des Tisches zu vollenden, haben wir eine Mischung aus analogen und digitalen Techniken angewandt. Aus den ersten Skizzen von Grundriss und Schnitt entstand ein 3D-Modell, das wir in unser Computermodell des Raumes eingefügt haben.

So konnten wir im Virtuellen überprüfen, wie die Proportionen von Tisch und Raum zusammenpassen. Um den Tisch auch in die Hand nehmen zu können, haben wir aus dem 3D-Modell kleine 3D-Drucke produziert, mit deren Hilfe wir noch kleinere Korrekturen an der Form vornehmen konnten.

Parallel dazu haben wir den Tisch im Maßstab 1:1 überprüft: Ein Pappmodell eines Tischabschnitts mit einem Musterstuhl gab Kevin Fehling ein erstes Sitzgefühl, und wir konnten überprüfen, ob die Höhen richtig gewählt waren. Ein einfacher Papierausdruck im Originalmaßstab diente uns schließlich zur Überprüfung der Tischposition und der Abstände in der Gastraumfläche.

Sobald die Ausführungspläne gezeichnet waren, führten die Tischler die Planung und Bemusterung weiter und lieferten uns Muster für die Endbehandlung des Kirschholzes. Bei einer Werkstattbesichtigung haben wir den halbfertigen Tisch begutachtet und letzte Details der Oberflächenbehandlung geklärt. Schließlich kam der mit Spannung erwartete Moment: die Lieferung und der Zusammenbau der fertigen Tischelemente auf der Baustelle.

Ein Himmel voller Schwalben

Auf der Suche nach dem passenden Akustikelement hatten wir nach einigen Experimenten mit einem einfachen Filzquadrat eine geschwungene Form gefunden – ein wenig Schwalbe, ein wenig Rochen – die wir uns gut im Raum schwebend vorstellen konnten. Ein glückliches Zusammentreffen sorgte dafür, dass ein Filzhersteller uns genau das passende Material dafür vorschlug, einen harzgetränkten Akustikfilz. Gemeinsam mit dieser Firma haben wir die Fertigung unserer 'Wings' geplant.

Unsere frisch entworfenen Prototypen haben wir von einem engagierten Team aus drei Tischlern montieren lassen, die mit Ausdauer und Geschick alle Herausforderungen von der Gerüsthöhe bis zur Koordination mit den vielen anderen Handwerkern auf der Baustelle gemeistert haben.

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